"Willst Du Recht haben oder glücklich sein?
Beides zusammen geht nicht."
M.B.R.
Marshall B. Rosenberg wurde am 6. Oktober 1934 in Ohio geboren. Als er 1943 mit seiner Familie nach Detroit umzog, erlebte er dort die ausbrechenden Rassenkrawalle mit. Er spürte hier, dass Menschen sich aufgrund ihrer Hautfarbe gegenseitig umbrachten. Rosenberg durchlebte selbst in der Schule, dass es Aggressionen auslöste, einen jüdischen Nach-namen zu haben. Daher stellte er sich schon früh die Frage:
Marshall Rosenberg begann Psychologie zu studieren und promovierte 1961, ohne wirkliche Antworten auf seine Fragen gefunden zu haben.
Während seiner beruflichen Tätigkeit als Psychotherapeut erlebte er, dass es hilfreich und kraftvoll war, seinem Gegenüber Empathie zu geben. Dieses Thema ließ ihn nicht mehr los, so dass er seinen Beruf als Therapeut aufgab und nach Formen suchte, um Denk- und Machtstrukturen zu verändern.
Gleichzeitig suchte er nach einer Methode, welche unterstützend dazu beiträgt, Muster, Strukturen und letztendlich auch sich selbst umzuerziehen.
Beeinflusst durch die Erkenntnisse seines Lehrers Carl Rogers und den Überlegungen von Mahatma Gandhi zur Gewaltfreiheit, entstand das Modell der gewaltfreien Kommunikation. Rosenbergs Vision darin war es, in einer Welt zu leben, in der die Bedürfnisse aller Menschen auf friedliche Weise erfüllt werden.
1984 gründete M. Rosenberg das Center for Nonviolent Communication (CNVC).
Fortan bot er seine Seminare weltweit an. Er war als Vermittler in Krisen-und Kriegsgebieten (z.B. in Israel, Palästina, Ruanda und Kroatien) tätig.
Er war Mitglied des Ehrenschutzkomitees der internationalen Koordination für die Dekade 2001-2010, "für eine Kultur des Friedens und der Gewaltfreiheit für die Kinder der Welt."
Am 7. Februar 2015 verstarb Marshall B. Rosenberg mit 81 Jahren in New Mexico.
"Wir sehen Beziehungen in einem anderen Licht,
wenn wir mit Hilfe der GFK unsere eigenen,
zugrunde liegenden Bedürfnisse
und die Bedürfnisse der Anderen wahrnehmen."
M.B.R.
Der Begriff "Gewaltfreie Kommunikation"
stammt von dem indischen Wort "Ahimsa". Es wurde von Gandhi verwendet und übersetzt bedeutet dies: "Nicht-Verletzen", "Nicht-Töten" und somit "Gewaltlosigkeit".
Marshall Rosenberg versteht bei der Verwendung des Begriffes
"Gewaltlosigkeit" nicht nur körperliche Gewalt. Er dehnt es aus, hin zur verbalen Gewalt, wie Verurteilungen und Beschämungen. Menschen können diese Form der Gewalt gegenüber anderen oder auch gegenüber sich selbst benutzen.
Eine wertschätzende und empathische Kommunikation mit sich selbst und mit anderen Menschen ist ein Ziel der GFK. Durch das Erkennen und klarem Verbalisieren von Gefühlen und Bedürfnissen ist eine verbindende Kommunikation möglich und erleichtert es, Konflikte gemeinsam zu lösen.
"Was ich in meinem Leben will, ist Einfühlsamkeit,
ein Fluss zwischen mir und anderen,
der auf gegenseitigem Geben von Herzen beruht."
Marshall Rosenberg
Synonym wird für gewaltfreie Kommunikation der Begriff "Giraffensprache" verwendet. Rosenberg benutzt Giraffe und Wolf als Symbole in der GFK:
Die Giraffe ist das Landtier mit dem größten Herzen und dem
längsten Hals. Beides dient als Metapher für Liebe und Weitsicht.
Der Wolf äußert keine Gefühle oder Bedürfnisse. Er urteilt
und wertet ab. Sich selbst und andere Menschen.
Mit der GFK hat erhält man die Wahlmöglichkeit:
Wolf oder Giraffe:
Zähne oder Herz zeigen?